Am 2. September um 01:02 UTC wurde auf der Internationalen Raumstation ein Crossband-FM-Amateurfunk-Repeater mit einem Downlink auf 437,800 MHz aktiviert. „Das ARISS-Team freut sich bekannt zu geben, dass der Aufbau und die Installation des ersten Elements unseres Funksystems der nächsten Generation abgeschlossen sind und der Amateurfunkbetrieb damit jetzt beginnt“, heißt es in einer Ankündigung von ARISS.
Dieses erste Element, das als InterOperable Radio System (IORS) bezeichnet wird, wurde in das Columbus-Modul der Internationalen Raumstation Columbus eingebaut. Das IORS ersetzt das Ericsson-Funksystem und das Packet-Modul, die ursprünglich am 26. Juli 2000 für den Raumflug zugelassen wurden. Die Inbetriebnahme des neuen Funksystems erfolgt im FM-Crossband-Repeater-Modus mit einer Uplink-Frequenz von 145,990 MHz mit einem CTCSS-Zugangston von 67 Hz und einer Downlink-Frequenz von 437,800 MHz. Die Systemaktivierung wurde erstmals am 2. September um 01:02 UTC beobachtet. Sondereinsätze werden weiterhin angekündigt.
Das IORS wurde am 6. März 2020 vom Kennedy Space Center aus an Bord der Versorgungsmission SpaceX CRS-20 gestartet. Es besteht aus einem speziellen, im Weltraum modifizierten Kenwood D710GA-Transceiver, einer von ARISS entwickelten Mehrspannungsstromversorgung und Verbindungskabeln. Das Design, die Entwicklung, die Herstellung, das Testen und der Start der ersten IORS umfasste eine fünfjährige Ingenieursleistung, die vom ARISS Hardware-Freiwilligenteam erbracht wurde. „Sie wird neue, aufregende Fähigkeiten für Funkamateure, Studenten und die breite Öffentlichkeit ermöglichen“, erklärt ARISS. Zu den Fähigkeiten gehören ein Funkgerät mit höherer Leistung, Sprachverstärker, digitale Packet-Funkfähigkeiten (APRS) und ein Kenwood VC-H1 Slow Scan TV (SSTV) System. Eine zweite IORS durchläuft die Flugzulassung und wird später zur Installation im russischen Servicemodul in Betrieb genommen. Dieses zweite System ermöglicht einen doppelten, gleichzeitigen Betrieb (z.B. Sprachumsetzer und APRS-Packet) und bietet Funkamateuren vielfältige Möglichkeiten. Es bietet auch Redundanz in der Umlaufbahn, um im Falle eines Ausfalls einer IORS-Komponente einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten. Die Entwicklungsbemühungen der nächsten Generation werden fortgesetzt. Für die IORS werden Teile beschafft und insgesamt zehn Systeme zur Unterstützung des Fluges, zusätzliche Flugersatzteile, Bodentests und Astronautentraining bereitgestellt. Nachfolgende Funksystemelemente der nächsten Generation umfassen eine L-Band-Repeater-Uplink-Fähigkeit, die sich derzeit in der Entwicklung befindet, und ein Raspberry-Pi-Computer, genannt „ARISS-Pi“, das sich gerade in der Entwurfsphase befindet. Das ARISS-Pi verspricht Betriebsautonomie und verbesserte SSTV-Operationen. Darüber berichtet das britische Nachrichtenportal Southgate.
Quelle: darc.de