Prüf- und Messdienst beseitigte in 2020 über 3500 Störungen

Der Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur hat im Jahr 2020 trotz Corona-Pandemie über 3500 Funkstörungen und elektromagnetische Unverträglichkeiten vor Ort ermittelt und beseitigt. Jede vierte Störung betraf einen sicherheits- oder systemrelevanten Funkdienst, beispielsweise von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, den Flugfunk und öffentliche Mobilfunknetze. „Wir gewährleisten eine störungsfreie Kommunikation für systemrelevante Funk- und Telekommunikationsdienste auch während des Lockdowns“, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Umfassende Hygiene- und Abstandsregelungen sicherten ab März die Außeneinsätze und die Auftragsbearbeitung vor Ort. Auch die Erreichbarkeit der Störungsannahme und die bundesweite Einsatzbereitschaft des Prüf- und Messdienstes war rund um die Uhr an 7 Tagen in der Woche gewährleistet.

Der Prüf- und Messdienst ist immer dann gefragt, wenn Beeinträchtigungen von Funk- und Telekommunikationsdiensten keine betrieblichen Ursachen haben, sondern durch ungewollte oder unzulässige Funkaussendungen oder andere elektromagnetische Effekte verursacht werden. Neben der Funkstörungsbearbeitung und präventiven Überprüfungen von Frequenzzuteilungen kontrolliert der Prüf- und Messdienst u.a. die Umsetzung von Versorgungsverpflichtungen im Mobilfunk und die Einhaltung von Grenzwerten der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit. Des Weiteren sucht der Prüf- und Messdienst nach Frequenznutzungen ohne Frequenzzuteilung und stellt bei Großveranstaltungen sicher, dass Frequenzen störungsfrei für die unterschiedlichsten Funkanwendungen genutzt werden können.

Der Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur ist an 19 Standorten im Bundesgebiet mit Messfahrzeugen vertreten, um flächendeckend Aufgaben wahrzunehmen. Darüber hinaus werden ein akkreditiertes Messlabor für die Marktüberwachung und eine Satellitenmessstelle betrieben. Verbraucher und Unternehmen, die eine Funkstörung melden wollen, können sich an die Funkstörungsannahme der Bundesnetzagentur wenden. Diese ist jederzeit unter Tel. 04821-895555 oder per E-Mail unter funkstoerung(at)bnetza.de erreichbar. Hier wird geklärt, ob die gemeldete Störung in die gesetzliche Zuständigkeit der Bundesnetzagentur fällt. Sollte die Störung betrieblicher Natur sein, wird der Anfragende beraten, an wen er sich wenden sollte. Dieser Service und die Störungsbearbeitung durch den Prüf- und Messdienst vor Ort sind für den Störungsmeldenden gebührenfrei. Auch die Verursacher von Störungen müssen keine Gebühren befürchten, soweit die Störungen unverschuldet verursacht werden.

(Quelle: Pressemitteilung der Bundesnetzagentur)

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WSJT-X 2.4.0 führt das neue digitale Protokoll Q65 ein

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WSJT-X Version 2.4.0 wird ein neues digitales Protokoll namens Q65 einführen, das für „minimale Zwei-Wege-QSOs über besonders schwierige Ausbreitungspfade“ gedacht ist, heißt es in der Schnellstartanleitung. „Auf Signalpfaden mit einer Dopplerspreizung von mehr als ein paar Hertz ist Q65 optimal. Q65 ist besonders effektiv bei troposphärischer Streuung, ionosphärischer Streuung und EME auf VHF und höheren Bändern sowie bei anderen Arten von schnell schwindenden Signalen“, heißt es weiter.

Das neue Protokoll verwendet 65-Ton-Frequenzumtastung und baut auf QRA64 auf, das 2016 eingeführt wurde. Nutzermeldungen und Sequenzierung sind identisch mit denen in FT4, FT8, FST4 und MSK144. Q65 verwendet einen „einzigartigen Ton“ zur Synchronisierung von Zeit und Frequenz. „Wie bei JT65 ist dieser ‚Synchronton‘ auf der Wasserfall-Spektraldarstellung gut sichtbar“, heißt es im Leitfaden zur Software. „Im Gegensatz zu JT65 sind Synchronisation und Decodierung auch dann wirksam, wenn Meteor-Pings oder andere kurze Signalanreicherungen vorhanden sind. Sende-/Empfangssequenzlängen von 15, 30, 60, 120 und 300 Sekunden sind verfügbar. Laut dem Leitfaden „ermöglicht Q65 es Stationen mit einer bescheidenen Yagi und 100 W oder mehr, sich gegenseitig auf 6 m in Entfernungen bis zu etwa 1600 km zu arbeiten, und das meist dann, wenn das Band als geschlossen gilt.“ Die genannte Schnellstartanleitung finden Sie unter dem Link https://physics.princeton.edu/pulsar/k1jt/Q65_Quick_Start.pdf (auf Englisch). Darüber berichtet der US-amerikanische Amateurfunkverband ARRL. (Hinweis: Auf der WSJT-X-Webseite https://physics.princeton.edu/pulsar/k1jt/wsjtx.html ist mit Stand 5. Januar noch die Version WSJT-X 2.3.0-rc2 abrufbar).

Quelle: darc.de

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Ein neuer „Stern“ ist am 27.12.2020 um 14.23 Uhr auf QO-100 aufgegangen

Auf dem Eisbrecher FS „Polarstern“ wurde an diesem Tag eine portable QO-100-Station mit einem Erst-QSO zwischen DPØPOL/MM und DK3ZL in Betrieb genommen. Ein ganz besonderes Experiment, entsprungen aus einer Idee von Felix, DL5XL, und Charly, DK3ZL. Die AMSAT-DL e.V. hat dieses Projekt spontan mit der Bereitstellung einer kompletten 6-W-Transverter-Station mit 75 cm Schüssel auf einem Dreibein unterstützt. Charly, DK3ZL, hat diese Anlage tagelang bei sich zu Hause über QO-100 ausgiebig getestet, bevor er sie am 5. Dezember 2020 persönlich zu Felix nach Bremerhaven gebracht hat, wo sie am nächsten Tag auf die Polarstern verladen wurde. Die Polarstern legte am 20. Dezember von Bremerhaven aus ab in Richtung Südpol. In Absprache mit dem verantwortlichen Bordingenieur der Polarstern, Jörg, DJØHO, der sich für das Rufzeichen DPØPOL auf der Polarstern verantwortlich zeichnet, konnte die Station in Abhängigkeit der Wettersituation vor einem Container auf dem Oberdeck aufgebaut werden. Theresa, DC1TH, und Felix, DL5XL, können so in ihrer Freizeit während der mehrwöchigen Reise in die Antarktis Funkverbindungen tätigen.

Nach der Premiere kam es an den darauffolgenden Tagen immer wieder zu einem beeindruckenden Pile-Up auf dem Transponder. Der Funkbetrieb über einen geostationären Satelliten von einem fahrenden Schiff aus ist ein relativ neuer Aspekt für die Amateurfunkgemeinde und führt zu nie da gewesenen Erfahrungen. Während einer längeren Aktivitätsphase der beiden IT-Ingenieure Felix und Theresa, die sich beide auf dem Weg zur Neumayer-Station III in der Antarktis befinden, passierte das Schiff bis zu drei verschiedene Großfelder. Das bedeutete, dass die riesigen Pile-Ups dann wieder von vorne losgingen. So etwas hat es noch nie bei DXpeditionen gegeben. Das Logbuch zeigte am 2. Januar 2021 bereits 836 QSOs, 40 DXCC-Länder und elf aktivierte Großfelder: HJ89, HJ90, HJ93, HJ94, HJ95, HJ98, HJ99, HK82, HK97, HK98, IL27. Ergänzend sei noch gesagt, dass Felix an Bord der Polarstern noch neue Hardware für die vom DARC e.V. unterstützte WSPR-Station und sowie für die von der AMSAT-DL e.V. gespendete und seit Januar 2020 betriebene QO-100-Station auf der Neumayer-Station III mitführt, sodass wir uns ab Anfang Februar auch auf bewegte Bilder, sprich Videos, auf dem WB-Transponder in DATV von DPØGVN aus freuen können.

Die Ankunft der Polarstern am Schelfeisrand bei DPØGVN wird für den 18. Januar 2021 erwartet. Weitere Informationen rund um die kommenden Funk-Aktivitäten auf der Polarstern, als auch auf der Neumayer-Station III, finden sie aktuell auf https://amsat-dl.org. Darüber berichtet Charly Eichhorn, DK3ZL.

Quelle: darc.de

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